SPD-Antrag auf Tempo 30 in der Hauptstraße abgelehnt
Zustimmung bei Erlanger Straße in Höhe Spielplatz
Was von vielen deutschen Kommunen mittlerweile gefordert und auch angeordnet wird, stößt bei den CSU-, FDP- und den Freien Wählern (FW) auf breite Ablehnung. Einem Antrag der SPD-Fraktion im Gemeinderat (siehe unten), in einem Teilstück der Hauptstraße aus Gründen der Verkehrssicherheit Tempo 30 zu fordern, wurde von der Mehrheit der o. g. Fraktionen in der jüngsten Sitzung abgelehnt. Zustimmung kam aus den Reihen der Grünen und zur Überraschung der rund 40 Zuhörer im vollbesetzten Ratssaal auch von zwei Gemeinderäten von den FW und der CSU. Neu ist die Forderung nach geschwindigkeitsreduzierenden Maßnahmen in Möhrendorf nicht, liegen dem Gemeinderat doch schon seit zwei Jahren Anträge von Bürgern vor. Passiert ist seitdem leider nichts. Dabei wurden von unserer Seite dem 1. Bürgermeister Fischer infolge dieser Anträge schon damals in einem persönlichen Gespräch verschiedene Maßnahmen zur Verkehrssicherheit, so u. a. auch Tempo 30 in der Hauptstraße und Erlanger Straße, vorgeschlagen. Allerdings mit dem Hinweis, dass dies mit den zuständigen Behörden besprochen werden sollte. Unsere Unterstützung wurde dabei zugesagt.
Änderungen im Straßen-Verkehrs-Gesetz (StVG) und der Straßen-Verkehrs-Ordnung (StVO) erleichtern seit 2024 den Städten und Gemeinden die Anordnung von Geschwindigkeitsbegrenzungen u. a. auch auf Hauptverkehrsstraßen. Dies können wir auch in unseren Nachbargemeinden beobachten, so beispielsweise in Röttenbach, wo in der Hauptstraße (Staatsstraße und Bedarfsumleitung für die Autobahn 3) durchgehend eine zulässige Fahrgeschwindigkeit von 30 km/h gilt. Wohl wissend, dass die Beschränkung auf 30 nicht pauschal, sondern nach gültiger Rechtslage weiterhin eine konkrete Begründung erfordert, haben wir mit unserem Antrag auf die besondere Gefahren- und Verkehrssituation in der Hauptstraße hingewiesen. Das Argument, dass die Zeitverluste für die Kfz-Benutzer und insbesondere für den Busverkehr (so Gemeinderat Sebastian Bauer von der CSU) nicht zuzumuten bzw. zu vertreten sind, ist insoweit absurd, wenn man berücksichtigt, dass parkende Fahrzeuge, höheres Verkehrsaufkommen während des Berufsverkehrs und Baustellen (wie zuletzt vor dem Sparkassengebäude) Pkw bzw. Bus regelmäßig ausbremsen. Wie eine von uns vorgenommene Auswertung einer Fahrt mit den Linienbus 254 an einem Samstagnachmittag (nur mäßiger Verkehr) vom Heideweg in Kleinseebach bis zum Ortsende Möhrendorf in Höhe der Regnitzbrücke zeigt, würde sich bei Tempo 30 im gesamten Verlauf lediglich eine Zeitverzögerung von ca. 90 Sekunden ergeben (siehe auch Diagramm).
Verkehrssicherheit und Flüssigkeit des Verkehrs sind kein Gegensatz!
Vielmehr müssen die Entwicklung und Bedingungen auf unseren Straßen immer überprüft und ggf. die erforderlichen Maßnahmen getroffen werden. Sie können sich darauf verlassen, dass wir uns auch weiterhin für die Verkehrssicherheit in unserem Ort einsetzen werden, Tempo 30 gehört dazu!
Einen Teilerfolg konnten wir dennoch mit unseren Anträgen verbuchen, indem zumindest in der Erlanger Straße in Höhe des Spielplatzes künftig die zulässige Höchstgeschwindigkeit 30 gelten soll.
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