Flüchtlinge finden in Möhrendorf ein vorübergehendes Zuhause

04. September 2015

Kreisrat und stellvertretender Landrat Christian Pech zur Unterbringung von Flüchtlingen in Möhrendorf:

Wir lesen und sehen es jeden Tag in den Zeitungen und im Fernsehen: Menschen fliehen aus Ihrer Heimat meist aus Angst um ihr Leben und das Leben ihrer Familien. Wir im Landkreis Erlangen-Höchstadt und bei uns in Möhrendorf sind nun auch gefordert, diesen Menschen zumindest ein sicheres Zuhause zu geben, solange bis über ihren Asylantrag entschieden ist. Die „große“ Asylpolitik oder auch Einwanderungspolitik werden wir bei uns nicht verändern können, wir müssen aber sehr wohl mit deren Auswirkungen vor Ort umgehen, denn immerhin sind wir Landkreise, Städte und Gemeinden die, die am unmittelbarsten den Kontakt zu den Flüchtlingen haben, die zumindest für eine gewisse Zeit, unsere neuen Nachbarn werden.

Ich bin daher froh, dass zwei Hauseigentümer in Möhrendorf ihre Immobilien an den Landkreis vermieten, der im Auftrag der Regierung von Mittelfranken die Wohnungen anmietet, um Flüchtlinge unterzubringen. In den beiden Häusern im Gässlein sowie im Meisenweg werden jeweils etwa 32 Menschen, zusätzlich zu den Flüchtlingen im Schützenhof, ein vorübergehendes Zuhause finden können. Die Menschen, die zu uns nach Möhrendorf kommen, haben bereits die ersten Registrierungen und Gesundheitschecks, die während ihres Aufenthalts in einer Erstaufnahmeeinrichtung gemacht werden, hinter sich. Sie haben dort bereits ihren Asylantrag gestellt und warten während ihrer dezentralen Unterbringung bei uns in Möhrendorf darauf, wie ihr Asylantrag entschieden wird, ob sie in Deutschland bleiben dürfen, oder ob sie wieder in ihr Heimatland abgeschoben werden.

Dies kann unter Umständen auch drei Jahre dauern, bis der Bund die Entscheidung über den Asylantrag getroffen hat. Das heißt aber auch, dass die Flüchtlinge, die wir in Möhrendorf aufnehmen, für längere Zeit bei uns bleiben. Dies ist anders als bei den Erstaufnahmeeinrichtungen, die wir derzeit in Hemhofen und Baiersdorf haben - diese Menschen sind nur etwa 3 Wochen zur Registrierung in der jeweiligen Gemeinde, bevor sie in dezentrale Unterkünfte – wie zum Beispiel zu uns nach Möhrendorf, oder an irgendeine andere Stelle in Bayern weiterverteilt werden.

Ich möchte ausdrücklich den Möhrendorferinnen und Möhrendorfern danken, die sich bereits in den vergangenen Jahren um die bei uns untergebrachten Flüchtlinge gekümmert haben und dies auch für die tun wollen, die nun neu zu uns kommen. Die Gemeinde Möhrendorf ist auch nach wie vor auf der Suche nach Möhrendorfern und Möhrendorferinnen, die bei der Betreuung von Flüchtlingen mithelfen wollen, egal, ob es sich um Freizeitbeschäftigungen handelt, oder Deutschkurse, Hilfe bei Ämtergängen. Bürgermeister Thomas Fischer hat alle Interessierten am 16.9. ins Rathaus eingeladen. Wer den Flüchtlingen ehrenamtlich helfen möchte, die in Möhrendorf untergebracht sind, kann sich bei diesem Treffen informieren.

Im Landkreis Erlangen-Höchstadt gibt es zur besseren Koordinierung der Helferkreise in den verschiedenen Gemeinden auch einen Zusammenschluss der Flüchtlingshelfer, hier können die Ehrenamtlichen ihre Erfahrungen austauschen. Der Landkreis selbst hat Stellen zur Betreuung der Flüchtlinge geschaffen, auch diese Sozialpädagogen im Landkreis können ehrenamtliche Helfer bei Fragen in ihrer Arbeit mit den Flüchtlingen unterstützen.

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